Ursula gibt dem Krebs keine Chance

Ursula Müller
Ihr Motto:
„Schau auf dich, das kann kein anderer für dich tun“.

Ursula, inzwischen 89 Jahre alt, erkrankte 1998 an Krebs. Die Organe des Unterleibs waren befallen, und es wurde eine große Operation erforderlich.

Trotz aller medizinischer Fortschritte wird die Diagnose „Krebs“ immer noch als Todesbotschaft wahrgenommen. Auch Ursula dachte „Oh Gott, ich werde meine Enkel nicht aufwachsen sehen“. Auf dem Nachhauseweg nach der Diagnose musste sie einfach nur weinen.

Nach der erfolgreichen Operation waren Bestrahlungen erforderlich. Es war für Ursula gar keine Frage alles zu versuchen, was ihre Heilung fördern konnte. Als ich sie nach den „Beeinträchtigungen“ befragte, die durch die Therapien verursacht wurden, redete sie nur von „Veränderungen“, die eingetreten wären, und die sie gut in ihren Alltag integrieren konnte.

Ich denke, diese positive Denkweise ist charakteristisch für Ursula und hat sehr zu ihrer Heilung beigetragen. Dennoch ist der Krebs 2004 in Form eines Darmpolypen zurück gekommen. Wieder wurde eine Operation erforderlich, und die Angst, ob alles gut wird, begann von neuem.

Nein, die Angst soll in Ursulas Geschichte nicht geleugnet werden. Sie war häufig im Behandlungsraum dabei wie eine dunkle Schwester, und sie ist bei jedem Bauchweh wieder da, verbunden mit der Frage, kommt der Krebs noch einmal zurück?

Was hilft dagegen? Ursula sagt: Ein guter Kampfgeist, ein positives privates Umfeld, viel lachen und nicht zuletzt ein gesundes Gottvertrauen. Auch die Selbsthilfegruppe ist ein positives Element. Denn wie jeder Erkrankte, möchte auch Ursula ihre Familie nicht belasten. In der Selbsthilfegruppe aber hat jeder ähnliche Erfahrungen gemacht, kennt die Ängste und vieles muss gar nicht groß erörtert werden. Die Geheilten sind den akut Erkrankten ein lebendiges Hoffnungszeichen, und in der Gruppe werden nicht nur Krankengeschichten geteilt sondern vor allem auch eine gehörige Portion Lebensfreude.

Ursula hat die zweite Krebserkrankung nun schon 17 Jahre überlebt, und sie sagt selbst, dass es gute Jahre waren. Wir freuen uns in der Gruppe jetzt schon auf ihren neunzigsten Geburtstag.

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